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1312. April 16. Röchlitz.

XVI kal. Maji.

Bolezlaus, Herzog von Schlesien, Herr von Liegnitz, wiederholt die bereits unterm 19. November 1311 gemachte Schenkung an Leubus in einer nur im formellen Ausdrucke hier und da abweichenden Urkunde, während die Urkunde vom 27. März 1312 sich auf die Schenkung der beiden Güter Langenöls und Heidersdorf beschränkt und die weiteren Stiftungen nicht berührt.

Z.: Brunizl. gen. Budywoy, Eberhard v. Tuchansdorf (Tausdorf), Fritsco gen. Hake, Heinrich v. Silicz (Seidlitz), Johann Czsambor und Stephan v. Parchwitz. Ausgefertigt durch den herzogl. Notar Gerhard.


Im Bresl. Staatsarch. unter Leubus 163, 164 uad 165, drei Originalausfertigungen, unterschieden eigentlich nur in der Besiegelung, so dass No. 163 neben der im Texte abgegebenen Erklärung, dass das Siegel des Ausstellers daranhänge, thatsächlich 2 Siegel enthält an rothen Seidenfäden befestigt, nämlich 1. das zweite Siegel Boleslaws, auffallenderweise so gefertigt, dass sowohl die vordere Bestempelung, wie das Adlerrücksiegel auf einer Schicht von rothem Wachse ausgeführt erscheint, 2. das merkwürdige Adlersiegel Wladislaws mit dem Heiligenscheine, so dass der Adler wie der als Symbol für den Evangelisten Johannes gebrauchte erscheint, in farblosem Wachse. No. 164 dagegen hat nur ein an rothen Seidenfäden hängendes Siegel Herzogs Boleslaws, von dem sonst gebrauchten zweiten Siegel des Herzogs dadurch wesentlich unterschieden, dass hier das Haupt bedeckt erscheint durch einen Helm mit geschachter Helmzier. No. 165 endlich ist, wie auch im Text bemerkt erscheint, mit den Siegeln aller drei Brüder versehn, 1. dem zweiten Siegel Boleslaws an rothen Seidenfäden in farblosem Wachse rückwärts mit 2 Daumeneindrücken, 2. dem Herzog Heinrichs mit Adlerrücksiegel, gleichfalls in farblosem Wachse, 3. dem Adlersiegel Wladislaws an rothen Seidenfäden.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.